Inselgedanken
sei mir Wind und Wellen und Einsamkeit,
die mich befreit, mir nimmt, die heisse Wut und fahle Gedanken, die sich ranken um Gestern, in dem das Morgen schmilzt.
Sei mir Sturm, der Windflüchter biegt, besiegt, was sich in den Weg ihm stellt.
Sei mir Zuversicht, zwischen Dünengräsern und Muschelsplittern, die zerbrochen strahlen im letzten Licht.
Male Vertrauen mir ins Gesicht.
Sei Möwengeschrei, das Wut mitnimmt.
Wut, die sich auflöst in Regenschleiern und ablandigem Wind, in dem Trauer verrinnt.
Sei mir Mut und Hoffnung und auch Versprechen, dass es nie zu spät ist aufzubrechen, zerbrochene Brücken abzubrechen.
Sei mir salziger Sonnenstrahl in meinem Gesicht, der auf meiner Haut zu Hause ist.
Mach mich fühlend für einen Augenblick, für jedes Bruchstück, zu dem ich zersprang, für jede Melodie, die in mir klang.
Sei mein Heilen, sei Wind und Wellen und Einsamkeit, sei der Pulsschlag, der mich befreit.
Sei mein Morgen, halt mich geborgen,
auf dem Weg zur Flutkante,
dem Weg von hier
zu mir.