Meine Welt riecht nach Herbst.
Nach Erinnern und nach Vermissen und ganz genau Wissen, dass erst Vergessen… das Ende ist.
Und weißt Du noch, wie wir Werbeprospekte durchblätterten, entdeckten, was wir wollten, was wir sollten? Ich wollte dich.
Meine Welt riecht nach Herbst, nach Feuer, das zu heiss brannte und verkannte, die kurzen Halbwertzeiten von halbherzigen Halbwahrheiten.
Und weißt du noch, als Tage zu lang und Nächte zu kurz und Momente dazwischen so brennend waren, weißt du noch, wie sich die feinen Häärchen auf meinen Armen nach dem langen Sommer wieder dunkler färbten, wir darüber lachten und meine Haut… vielleicht doch einfach schon verbrannt war?
Weißt du noch, wie laut wir sein konnten und -in uns- nie stiller waren?
Meine Welt riecht nach Herbst und ich weiß noch, wie ich schweigend am Fenster stand, mich wand, nicht verstand, was dich trieb bei jedem Hieb, den du mir versetztes. Wie ich mich versteckte, um deinem Blick nicht zu begegnen, der mich umgebracht hätte.
Du warst die Wette, die totsicher war, bei der ich alles setzte, die zu verlieren… mich so sehr verletzte.
Ich weiß noch, wie ich dir zusah, als du unser Wir aus der Garage und mich leer räumtest, sich alles in mir aufbäumte, mein Meer schäumte und ich darin ertrank.
Meine Welt riecht nach Herbst und ich kann nicht vergessen. Nicht das eine, nicht das andere.
Ich bin nicht hier und nicht dort. Zerrissen, dazwischen. Meine Welt riecht nach Herbst.
Nach Erinnern und nach Vermissen und ganz genau Wissen, dass erst Vergessen das Ende ist.
Doch meine Welt riecht nach Herbst.