Ich ziehe in mich ein

Ich ziehe die Decke über den Kopf, die Fakten enger und der Sehnsucht die Ohren lang, wenn sie sich meldet. Und das tut sie. In regelmäßigen Abständen schleicht sie sich ein, frisst sich hinein, in Träume und Fliederrauschen in der Nacht. Ganz sacht.

Ich ziehe die Decke über den Kopf, die Hoffnung aus, wie Schuhe die nicht passen, in denen die Zehenspitzen weh tun, ohne dass man weiß, wo er herkommt. Der Schmerz. Wo er reinkommt. Immer wieder. Durch die Hintertür, die winzige Zimmertür zu einem Raum, für den ich den Schlüssel nicht finde. 

Die Fenster bereits verklebt und doch schwebt etwas darin, was ich immer wieder ansehe, drehe und wende, als wäre es nicht das Ende, als wären verschlossene Wände doch heimliche Türen mit geltenden Schwüren.

Doch sie gelten nicht mehr, wiegen trotzdem schwer und schmerzen immer noch. Sehr.

Ich ziehe die Decke über den Kopf, den Stecker raus, aus mir selbst aus. 

Für einen Moment.

Betrachte von außen mein Innen, das, was zerbrach, was verschwand während ich stand... einfach da.

Ich betrachte meine Rechte, die Linke. 

Das, was geht. Das, was bleibt. Was uns entzweit.

Ich bin nicht bereit.

Ich ziehe die Decke über den Kopf. 

Ziehe mich zusammen... und in mich ein. 

Allein.