Wenn du begreifst, dass „für immer“ nicht für immer ist, dann ist dein Gestern nicht mehr dein Heute, dein Vertrauen nicht mehr dein
Morgen und du verstehst die Sache mit der Zeit.
Nicht der falschen oder der richtigen Zeit, sondern nur der Tatsache, dass sie vergeht. Einfach so. Während du noch hoffst und planst und vor lauter Hoffnung
halbreife Kirschen von zu hohen Bäumen pflückst, vergeht sie. Vergeht das „für immer“ was -entgegen aller Hoffnung- nur für den Moment gilt. Immer.
Du packst deinen Rucksack mit dem, was übrig bleibt, sammelst Reste, versuchst ein letztes Mal Puzzleteile zusammenzufügen und wirfst sie dann doch weg, weil sie
ohne die passende Hälfte keinen Sinn ergeben. Es ist heute. Nicht gestern. Und zwar immer.
Es ist immer heute.
Wenn der Rucksack gepackt ist, schaffst Du es vielleicht dankbar zu sein.
Dankbar für das, was dir bleibt, für alles was du mitnimmst in dein Morgen und vielleicht sogar dankbar fürs Gestern, was nicht mehr heute ist und dabei doch Morgen sein sollte... Für immer. Dankbarkeit als Königsdisziplin.
Tragen musst du ihn. Den Rucksack. Heute. Und wahrscheinlich hat sich auch ein bisschen Gestern reingeschmuggelt, das ihn schwerer macht, als er sein sollte.
Gut versteckt. Vielleicht kann man es irgendwann noch brauchen.
Mancher Rucksack leert sich erst mit der Zeit. Vielleicht morgen. Damit Platz ist, für Dinge, für die es dankbar zu sein gilt.
Am Ende hast du jedenfalls nicht mehr als das. Nicht mehr, als dich und deinen Rucksack mit allem drin, wofür du dankbar bist. Dankbar für alles, was dich zu dem
macht, was du bist.
Dankbar für dein Gestern. Dankbar für ein neues Morgen.
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