Der September - man könnte auch sagen die Krise unter den Monaten - hat begonnen.
Man weiß nicht so recht, was man mit ihm anfangen soll. Ist er doch geprägt vom Grundsatz: das Alte ist vorbei und das Neue hat noch nicht begonnen. Krise eben.
Unsere Erinnerung an Sommer-auf-der-Haut wird wie die Bräune, jeden Tag blasser.
Doch der Herbst mit seinen bunten Post-its an den Bäumen auf denen, wenn wir genau hinsehen, die vorfreudigen Gedanken an Kaminholz und warmen Kakao notiert sind... dieser Herbst lässt noch auf sich warten.
Wir könnten jetzt zu Krisennörglern werden, schimpfen, dass unser September nichts richtig machen kann und dass er uns höchstens dazu bringt, uns immer falsch anzuziehen. Denn selbst bei größter Anstrengung können wir nur die falsche Jacke vom Haken nehmen. Immer wird uns zu warm oder zu kalt sein. Und wenn wir sie gleich weglassen... wird es wahrscheinlich regnen.
Wir könnten allerdings auch die eigene Wetterfühligkeit (die letztendlich unser Problem ist und nicht das des Septembers) zur Krisentoleranz auffordern und ihn nehmen wie er ist, den September. Die Krise.
Dann bleiben vielleicht Tage, die richtig sind wie sie sind, weil sie uns hin und wieder die letzte Sommerhitze schenken und uns nur kurze Zeit später dazu bringen, Wollsocken überzuziehen und uns zuflüstern: das kannst du bald wieder jeden Abend tun.
Wir können den September nicht ändern (den April übrigens auch nicht).
Und vielleicht hat Krisentoleranz dann etwas von: Zufriedensein in der eigenen Unzufriedenheit... auch schön.
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